Die Farbe des Mekoniums

Einzelartikel aus:

Archiv für Kriminologie Band 255

Heft 1 und 2, Jan./Feb. 2025

Verfasst von:

Johanna Preuß-Wössner, Jan-Peter Sperhake, Corinna Thiels, Burkhard Madea

Zusammenfassung

Die Farbe des Mekoniums ist üblicherweise schwarz bzw. schwarzgrün. In der Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts finden sich jedoch bereits Hinweise, dass die Farbe auch hell bzw. goldgelb sein kann. Vor dem Trugschluss, aus der Farbe auf ein Gelebthaben außerhalb des Mutterleibs zu schließen wird ausdrücklich gewarnt. Als Erklärung für die helle Farbe wird in der Literatur u. a. Fäulnis angeführt, wobei ein Zusammenhang mit dem Gehalt an Gallefarbstoffen naheliegend ist. Die ältere Literatur wird referiert und ein historisches Sektionskollektiv des ersten Drittels des 20. Jahrhunderts ausgewertet. Eine bräunliche Farbe fand sich in 13,5 % der Fälle (n=209), eine gelbe in 11,1 %, eine gelbe, hellgelbe bzw. gelbbraune in 3,9 %. Eine helle Farbe des Mekoniums kam auch ohne Fäulnis vor.

Schlüsselwörter: Mekonium – Farbe – Gelebthaben – Fäulnis

Summary

The colour of the meconium is usually black or black-green. However, the literature of the 19th and 20th centuries already contains indications that the colour can also be light or golden yellow. We expressly warn against the fallacy of inferring from the colour that it has lived. One of the explanations given in the literature for the light colour is putrefaction, whereby a connection with the bile pigment content is obvious. The older literature is referenced and a historical section collective from the first third of the 20th century is analysed. A brownish colour was found in 13.5 % of cases (n=209), a yellow colour in 11.1 %, a yellow, light yellow or yellow-brown colour in 3.9 %. A light colour of the meconium also occurs without putrefaction.

Key words: Meconium – colour – signs of life – putrifaction

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